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Kampfsport Trainer  im TV 1848 Weilburg erweitern ihre Kompetenzen um  die Bereiche  Gewaltschutz und Selbstbehauptung.

„Gewaltschutz“, was ist das eigentlich und gegen welche Gewalt will ich mich eigentlich wie schützen? Diese Fragen und die möglichen Lösungs- und Verhaltensstrategien waren Themen von zwei Lernmodulen, die die Teilnehmer sowohl in der Sportschule Frankfurt wie auch im Lernbereich des Kulturzentrums in Bad Buchau am Federsee sowohl

 

theoretisch, hauptsächlich  aber auch praktisch in interaktiven Szenarien eingehend übten. Unter den Teilnehmern waren auch mit Alice  und Uwe Dombach zwei Trainer vom Karate Dojo Weilburg, die sich nun auch Gewaltschutztrainer mit einer anerkannten B-Lizenz des DOSB (Deutschen Olympischen Sport Bundes) nennen dürfen.  

Unter der  Leitung der beiden Dozenten „Gewaltprävention“, dem Kriminologen Rudi Heimann und dem Bundeslehrwart im Deutschen Karate Verband, Dr. Jürgen Fritsche, wurden die C-Trainer in insgesamt sechs Tagen auf ihre späteren Einsatzmögglichkeiten eingehend vorbereitet. Höhepunkt war die Simulation einer Rettung einer in Not geratenen Person durch mehrere Passanten ohne den Einsatz von körperlicher Gewalt. Denn angewandter Gewaltschutz und Selbstbehauptung befindet im Bereich zwischen  herkömmlicher, auch streitender,  Kommunikation und einer körperlichen Auseinandersetzung. Die Hauptaufgabe von Gewaltschutztrainern besteht darin, Menschen auf solche extremen Situationen vorzubereiten und sie für Signale zu sensibilisieren, die eine solche Bedrohungslage erst gar nicht zustande kommen lassen. Dazu gehören unter anderem Körpersprache, Gestik, Sprache  bis hin zur Kleidung.

Wer kennt das nicht: Schüler streiten sich auf dem Schulhof und es kommt zum Einsatz körperlicher Gewalt, einem anderen Jugendlichen wird von mehreren anderen das Handy auf offener Strasse entwendet, eine Frau wird im Parkhaus oder beim Spaziergang belästigt, ein Mitarbeiter wird von einem Kunden bedroht, weil dessen Anliegen oder Wunsch nicht erfüllt wurde. Wie verhält man sich nun als Betroffener oder als Beobachter?  Nichts tun, aktiv helfen oder Hilfe herbeiholen?

Gewaltschutztrainer wie die beiden Aumenauer Kampfsportler leiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, auf mögliche Gefahrensituationen gewaltfrei zu reagieren und dabei das Handeln in den eigenen Händen zu behalten . Oft ist es nämlich so, dass der Täter agiert und das Opfer ihm willenlos ausgeliefert ist.  Ein wichtiges Hilfsmittel ist hierbei, aktiv und mit äußerstem Nachdruck  Hilfe von Passanten anzufordern („Helfen Sie mir bitte!!!  Ich möchte dem ...... dort helfen!) und dabei deutlich auf die Notsituation hinweisen.  Es hat sich nämlich gezeigt, dass durch das Ansprechen der Passanten zum einen die Situation öffentlich wird und der Täter von seinem Opfer ablässt zum anderen aber auch der Hilfereflex aktiviert wird. 

Dennoch werden verantwortungsvolle Trainer  auch immer darauf hinweisen, dass man mit der Teilnahme an solchen Seminaren oder Kursen keine hundertprozentige Sicherheit erhalten wird. Ein Restrisiko wird immer bleiben; es gilt, dieses Risiko so gering wie möglich zu halten. Es zu minimieren, kann man bei den beiden Trainern erlernen.